Studie mit Passauer Beteiligung zeigt: Mehr Krippen führen zu mehr Geburten

Mehr Krippenplätze führen zu mehr Geburten. Das ist das Resultat einer neuen Studie des ifo Instituts, an der auch die Universität Passau beteiligt war. Die Studie hat erstmalig den Ausbau der Krippenplätze in Westdeutschland auf den Zusammenhang mit der Geburtenrate untersucht. Die Forscher fanden heraus, dass ein Anstieg der Betreuungsquote für unter dreijährige Kinder um zehn Prozentpunkte zu einem durchschnittlichen Anstieg der Geburtenrate um 2,8 Prozent führt. „Krippenplätze verbessern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, erläutert Prof. Stefan Bauernschuster von der Universität Passau.

Sehr geehrter Herr Professor Bauernschuster!

Aus Ihrer Pressemitteilung vom 27. Mai 2014  geht hervor, dass Ihre STUDIE auf wunderbare Weise genau das Ergebnis lieferte, das sich die Bundesregierung so sehr gewünscht hat, nämlich dass ein vermehrtes Angebot an Kinderbetreuung auch eine vermehrte Geburtenrate bewirkt. Wie praktisch für unsere smarte Frau Familienministerin Schwesig, denn die Bundesregierung sichert sich vorsichtshalber „wissenschaftlich“ ab, wenn sie – ohne demokratische Legitimation – weitere Milliarden in den Ausbau der Kinderbetreuung investiert. Dass dadurch jene Eltern noch mehr ins Hintertreffen geraten, die sich selbstverantwortlich der Erziehung ihrer Kleinkinder widmen ( durch Art. 6 GG verpflichtet ), steht außer Frage.

Wir fragen: Ist je eine Studie erstellt worden, die nachweist, wie sich mütterliche WAHLFREIHEIT auf die Geburtenrate auswirkt? Dazu müssten, wegen der Vergleichbarkeit, jene Summen, die der Staat für die außerfamiliäre Kinderbetreuung investiert ( ca. 1000.- € monatlich), auch jenen Eltern zu personaler 1:1-Betreuung verfügbar gemacht werden, die auf eine Erwerbsarbeit zugunsten ihrer Wunschkinder verzichten. Wegen der fehlenden Vergleichbarkeit halten wir Ihre Studie daher kaum für aussagekräftig. Wir behaupten nämlich, dass wir Eltern uns leichter für ein 2., 3., 4., Kind entscheiden würden, müssten wir nicht extrem, bis hin zur Armut,  Monat für Monat teuer dafür bezahlen *). Unseres Wissens ist der Versuch, Eltern ihr persönliches Familienmodell wählen zu lassen, noch NIE gemacht worden, denn diese Option ist von der Bundesregierung überhaupt nicht mehr vorgesehen, und sie gibt auch keinen Cent für eine VERGLEICHENDE  STUDIE aus. Der demografische Schwund ist aufgrund seit Jahrzehnten sträflich vernachlässigter Familienpolitik inzwischen so dramatisch, dass die BR glaubt, auf Kosten der emotionalen Sicherheit ihrer Kinder möglichst viele  junge Mütter für die Wirtschaft rekrutieren zu müssen. Man tut so, als käme es lediglich auf die ZAHL der Kinder als künftige Beitragszahler an, nicht aber auf deren vitale Stabilität. Denn als Wissenschaftler ist Ihnen das psycho-emotionale RISIKO sehr wohl bekannt, dem wir unseren Nachwuchs durch jahrelange Ghettoisierung aussetzen. Dass Ihre Studie diesen Aspekt völlig außer Acht lässt, zeugt nicht eben von Professionalität!
Daher wenden wir uns als ELTERNINITIATIVE an Sie, Herr Professor Bauernschuster, mit der Bitte, darüber ernsthaft nachzudenken, was unserem Nachwuchs mehr nützt: emotionale Bindungssicherheit über die Eltern und  stressfreies Aufwachsen in der Familie oder eine  1: 8- Betreuung für täglich 5 bis 10 Stunden ohne personalen Liebesbezug. Was wir Tierkindern im Zoo für viel Geld fraglos zugestehen, verweigern wir unserem eigenen Nachwuchs aus rein wirtschaftlichen Erwägungen.
Diesen Brief, sehr geehrter Herr Prof. Bauernschuster, veröffentlichen wir auf
http://forum-familiengerechtigkeit.de.
Mit den besten Grüßen in der Hoffnung darauf, dass Sie hiermit eine neue, vielleicht ungewohnte  Perspektive auf Familien und deren Missachtung durch die Bundesregierung*)  gewinnen, verbleibe ich in der Hoffnung auf Ihre Antwort
im Auftrag
Bärbel Fischer
*) lesen Sie dazu das Buch: SOZIALSTAATSDÄMMERUNG von Dr. Jürgen Borchert, leitender Richter am Landessozialgericht Darmstadt, Riemannn-Verlag München 2013
ANTWORT
Sehr geehrte Frau Fischer,
herzlichen Dank für Ihre E-Mail und Ihr Interesse an meiner Arbeit.
Die Gesamtevaluation ehe- und familienbezogener Leistungen in
Deutschland, aus der die von Ihnen angesprochene Studie entstanden ist,
war ein riesiges Projekt, das von 2010 bis 2014 lief. Daran beteiligt
waren neben mir und meinen Kollegen am ifo Institut unter anderem
Forscher von TNS Infratest, des Deutschen Instituts für
Wirtschaftsforschung (DIW), des Zentrum für europäische
Wirtschaftsforschung (ZEW), des Hamburger Weltwirtschaftsinstituts
(HWWI), der Universität Köln, der Universtiät Duisburg-Essen, der
Universität Bochum, des Institut für Demoskopie Allensbach (IfD) oder
des Forschungszentrums Familienbewusste Personalpolitik (FFP).
Untersucht wurden eine Vielzahl ehe- und familienpolitischer Leistungen,
neben der öffentlichen Förderung der Kinderbetreuung zum Beispiel das
Kindergeld, das Ehegattensplitting, das Elterngeld oder auch das
Betreuungsgeld. Als Zielgrößen haben wir neben der Erfüllung von
Kinderwünschen unter anderem auch die Vereinbarkeit von Familie und
Beruf, die wirtschaftliche Stabilität von Familien, die soziale Teilhabe
von Familien und nicht zuletzt auch das Wohlergehen von Kindern
untersucht.
Die einzelnen Module basieren auf einzigartigen Datensätzen; die
jeweiligen Fragestellungen wurden mit den modernsten wissenschaftlichen
Methoden analysiert. Die daraus entstandenen Forschungsarbeiten wurden
und werden auf diversen referierten Fachkonferenzen in Europa und den
USA präsentiert und haben weltweit große wissenschaftliche Anerkennung
erfahren. Dieser Prozess stellt sicher, dass sich unter die Arbeiten
keine „Gefälligkeitsgutachten“ einschleichen, sondern die Arbeiten
wissenschaftlich absolut objektiv, die Fragestellungen mit geeigneten
Methoden analysiert und die Ergebnisse replizierbar sind.
Damit wollen wir erreichen, dass Familienpolitik nicht auf ideologischen
Glaubenssätzen oder politischen bzw. wirtschaftlichen Interessen beruht,
sondern auf objektiven wissenschaftlichen Erkenntnissen. Jede der
Studien der Gesamtevaluation, so auch unsere Studie zu Kinderbetreuung
und Fertilität, liefert dafür ein winziges Mosaikstückchen, nicht mehr
und nicht weniger. Ich geben Ihnen natürlich völlig Recht, dass man aus
dieser einen Studie allein nicht sagen kann, was die beste
Familienpolitik ist. Wie gesagt: Nur in der Gesamtschau, in der
einerseits neben Fertilität weitere Ergebnisgrößen wie beispielsweise
das Wohlergehen der Kinder berücksichtig werden und andererseits auch
weitere familienpolitische Maßnahmen (wie beispielsweise das
Betreuungsgeld) angeschaut werden, können vorsichtige Rückschlüsse für
die Familienpolitik gezogen werden. Ich sage „vorsichtige“ Rückschlüsse,
weil wir natürlich nicht alles messen können, was unter Umständen
wichtig wäre. Aber wir können doch so einiges objektiv messen – und das
ist unserer Ansicht nach allemal besser als unüberprüften ideologischen
Glaubenssätzen blind hinterherzulaufen.
Was Ihre konkrete Frage betrifft, so sind für Sie wahrscheinlich
insbesondere die wissenschaftlichen Studien zu den Effekten von
Kinderbetreuung auf Fertilität und dem Wohlergehen von Kindern, aber
auch zum Betreuungsgeld interessant. Was die Effekte von Kinderbetreuung
auf das Wohlergehen von Kindern betrifft, verweise ich Sie auf diverse
Arbeiten des Nobelpreisträgers James Heckman, von W. Steven Barnett, des
Direktors des National Institute for Early Education Research, oder auch
auf die neuesten Arbeiten von Tarjei Havnes oder Janet Currie. Was die
Effekte des Betreuungsgelds auf das Wohlergehen von Kindern betrifft, so
finden Sie eine kurze, verständliche Zusammenfassung einer aktuellen
Studie von meiner Kollegin Christina Gathmann (Universität Heidelberg)
hier: http://www.uniheidelberg.de/md/awi/professuren/amnpoe/studiebetreuungsgeld_deutschekurzfassung.pdf.
Ich hoffe, Ihnen damit einen kleinen Einblick in den Hintergrund unserer
wissenschaftlichen Arbeit gegeben zu haben.
Mit freundlichen Grüßen,
Stefan Bauernschuster————————————–
Prof. Dr. Stefan Bauernschuster
Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Wirtschaftspolitik
Universität Passau
Innstraße 27, 94032 Passau (Germany)
Tel.: +49 (0)851-509-2540
http://www.wiwi.uni-passau.de/bauernschuster.htmlifo Forschungsprofessor
CESifo Research Affiliate
ANTWORT  der  ELTERNINITIATIVE

Herzlichen Dank, Herr Professor Bauernschuster für Ihre rasche Antwort zu meinem Schreiben vom 6. September 2014. Trotzdem bleiben für uns Eltern einige Fragen offen:

  • Wurde von den beauftragten Instituten je einmal eine Ertragsaufstellung aufgestellt, die Aufschluss darüber gibt, welcher NUTZEN von jedem geborenen Kind zu erwarten ist? Das ifo-Institut errechnete 2005 einen Gewinn für die Sozialversicherungen pro Kind von 77 000 € über die staatlichen Transferleistungen hinaus. Das bedeutet, dass jedes nicht mehr geborene Kind dem Staat einen vergleichbaren Schaden verursacht. Wenn man aber Müttern mit Altersarmut droht ( Manuela Schwesig), falls sie keiner Erwerbsarbeit nachgehen, so verhindert man die 2., 3., und 4. oder 5. Kinder, die als Ausgleich für die vielen verhinderten Kinder dringend gebraucht würden.
  • Mit keinem Wort bestätigen Sie, dass alternative Familienmodelle, z. B. SELBSTERZIEHER bei gleichwertiger finanzieller Förderung von 1000.-€ pro Kind untersucht wurden. Das war sicherlich auch nicht Ihr regierungsamtlicher Auftrag. Trotzdem ist Ihre Evaluation keineswegs aussagekräftig, solange dieser Aspekt fehlt!
  • Solange man staatliche oder institutionelle Kinderbetreuung ( Kommunale, Diakonie, Caritas, Kinderhilfswerk … ) für  Kindererziehung bezahlt, Eltern selbst  aber  leer ausgehen lässt, investiert man zwar in Arbeitsplätze, aber nicht in Familien. Insofern bleibt der Slogan FAMILIENFÖRDERUNG reines Geschwafel. Man muss nur polit-medial elterliche Kompetenz schlecht reden, schon profitieren familienferne Institutionen. Was läge näher, als Eltern für ihre Erziehungsarbeit selbst zu steuerzahlenden und sozialversicherten Arbeitnehmern zu machen?
  • Warum wurden für eine Evaluation familienfördernder Maßnahmen keine Eltern selbst oder sachkundige Verbände, z. B. der Deutsche Familienverband oder andere, gehört?
  • Inwieweit schätzt unsere Regierung überhaupt noch elterliche Erziehung?
  • Inwieweit will sie diese radikal aushungern?
  • Inwieweit verfolgt unsere Regierung eine staatliche Ghettoisierung des deutschen Nachwuchses über die gesamte Kindheit und Jugend und entfremdet ihn den Elternhäusern, was jegliche Pluralität verhindert?

Auch wenn Sie keinen familienpolitischen Empfehlungen aussprechen, so müssten Sie doch die Konsequenzen Ihrer Evaluation abwägen.

Dazu wünschen wir uns von Ihnen eine klare Auskunft, Herr Professor Bauernschuster!

Mit den besten Grüßen                                                                                                     Bärbel Fischer                                                                                             ELTERNINITIATIVE  FÜR  FAMILIENGERECHTIGKEIT

 

 

 

 

Oberflächlich und praxisfern

PRESSEMITTEILUNG

ARD Sendung zum Nachwuchsmangel  vom 11. 08. 2014 http://www.ardmediathek.de/tv/Reportage-Dokumentation/Die-Story-im-Ersten-Der-Kinderreport-/Das-Erste/Video?documentId=22889722&bcastId=799280

„Gebrannte Kinder“ haben zu Recht  Ängste – Bessere Betreuung allein schafft keine Abhilfe

Nürnberg (ISUV) Der Interessenverband Unterhalt und Familienrecht (ISUV) kritisiert die thematisch wichtige Sendung „Nachwuchssorgen im Wohlstandsland“ als oberflächlich und praxisfern. „Die Ängste der Deutschen vor Kindern sind berechtigt, weil vielfach erlebt. Wer die Scheidung der Eltern erlebt hat, ist ein gebranntes Kind, weiß´, was er damit seinem Kind – seinen Kindern antut. Diese gebrannten Kinder werden immer mehr. Sie wissen, welche Unterhaltslasten auf sie zukommen, dass sie möglicherweise nur zahlen können oder umgekehrt keinen Unterhalt bekommen, dass sie keinen Kontakt mehr zum Kind haben. Wer Kinder erzieht, ihre Ausbildung bezahlt, ihr Studium bezahlt, weiß, dass dies sehr viel mit Verzicht zu tun hat. Man muss sich einschränken in Sachen Urlaub, Freizeit, Wohnen.“, stellt der ISUV-Vorsitzende Josef Linzer fest.

Ursache für den Geburtenrückgang sind nach Auffassung des ISUV der Wertewandel und die Erfordernisse der Wirtschaft. „Der seit den achtziger Jahren massiv einsetzende Trend zur Individualisierung besagt: Zuerst komme ich, meine Interessen, meine Selbstverwirklichung. Wer Kinder in die Welt setzt, muss selbstlos sein, verzichten können. Es gilt die Maxime: Zuerst kommt das Kind.“ (Linzer) Des Weiteren sind nach Auffassung von ISUV die extrem hohen Anforderungen der Wirtschaft an die Arbeitnehmer an sich familien- und kinderfeindlich. „Das zweite deutsche Wirtschaftswunder basiert auf der extrem effizienten Arbeitsweise und Arbeitsauffassung der deutschen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Sie arbeiten vielfach am Limit, die rasante Zunahme an psychischen Krankheiten belegt das. Wer am Limit arbeitet, braucht zu Recht in seiner Freizeit dringend Entschleunigung, Ruhe und Hobbies zur Ablenkung. Kinder stören da, sie wollen selbstlose Zuwendung – und die ist oft sehr anstrengend.“ (Linsler)

Der ISUV fordert, dass über neue familiale Strukturen nachgedacht wird. Der Verband sieht im Wechselmodell und in der gleichberechtigten familialen Verantwortung für Mütter und Väter, insbesondere nach Trennung und Scheidung der Eltern sowie in der stärkeren Einbeziehung der älteren Generation in die Betreuung und Erziehung von Kindern gute Möglichkeiten für einen langfristigen nachhaltigen Bewusstseinswandel. Der in der Sendung vermittelte Eindruck, dass der Nachwuchsmangel mittels Einwanderung ausgeglichen werden kann, ist nach Auffassung von Linsler falsch: „Wir exportieren Maschinen und importieren Menschen. Aber wo bleibt da der Prozess der Sozialisation und Enkulturation, von den Kosten ganz zu schweigen.“

 

Kontakt:

ISUV-Bundesgeschäftsstelle, Postfach 210107, 90119 Nürnberg, Tel. 0911 550478, – info@isuv.de

ISUV-Vorsitzender Josef Linsler, Moltkestr. 22 a, 97318 Kitzingen, Tel. 09321 9279671, j.linsler@isuv.de

ISUV-Pressesprecher RA Claus Marten, Mauerstr.76, 10117 Berlin, Tel. 030 8575960, berlin@isuv.de

ISUV-Rechtspolitischer Sprecher RA Ralph Gurk, Ludwigstr. 23, 97070 Würzburg, 0931 4525940

Haus- und Lieferadresse: Sulzbacher Str. 31  90489 Nürnberg                             Beitrags- und Spendenkonto: VR-Bank Würzburg, Konto-Nr. 120553, BLZ 790 900 00, IBAN DE24 7909 0000 0000 1205 53, BIC GENODEF1WU1

Gemeinnützigkeit anerkannt beim Zentralfinanzamt Nürnberg                             Eingetragen beim Amtsgericht Nürnberg: Vereinsregister Nr. 3569

 

Elterngeld beschleunigt den Kinderschwund

Die Journalistin Dorothea Siems äußert sich in der WELT kritisch zum Elterngeld, weil es katastrophale „Nebenwirkungen“ hat und den Kinderschwund noch beschleunigt.

Das moderne Familienmodell dämpft die Lust auf Nachwuchs

und

Elterngeld hat viele Nebenwirkungen

Deutschland riskiert die Bevölkerungskatastrophe

Es erstaunt, dass die WIRTSCHAFTSWOCHE sich traut, die Lügen zur demographischen Katastrophe aufzudecken. Andere Länder stemmen sich mit aller Kraft gegen den demografischen Niedergang. Doch Deutschland bleibt blind auf Katastrophenkurs. Vermutlich beendet erst der Zusammenbruch des Rentensystems den Gebärstreik der Deutschen.

Ein Beitrag von Ferdinand Knauß

http://www.wiwo.de/politik/deutschland/demografie-deutschland-riskiert-die-bevoelkerungskatastrophe-seite-all/10076370-all.html

 

 

 

 

 

Mütter sollen die Arbeitsleistung der Ungeborenen ersetzen

In trauter Einigkeit vertreten der DIHK-Chef Schweitzer und Familienministerin Manuela Schwesig die Ansicht, dass unser Sozialprodukt nur dann Bestand hat, wenn Mütter die Arbeitskraft ungeborener deutscher Kinder ersetzen und fordern deshalb gemeinsam längere Arbeitszeiten für Eltern. Ausdruck einer fatalen Missachtung der Interessen von Familien.  Ein Beitrag von Ferdinand Knauß:

http://www.wiwo.de/politik/deutschland/35-stunden-woche-fuer-eltern-familienarbeitszeit-auf-kosten-der-kinder/9729094.html

 

Täuschungsmanöver PLUS

Ganz ohne Frage ist das von Ursula v.d. Leyen 2007 eingeführte Elterngeld verfassungswidrig,

  1. weil es erwerbstätige Mütter begünstigt, Vollzeitmütter aber benachteiligt,
  2. weil es nicht die Erziehungsleistung der Eltern honoriert, sondern deren  vorangegangene Erwerbsarbeit,
  3. weil es gegen das Menschenrecht des Kindes auf Betreuung durch seine Eltern verstößt ( Art. 6,2 GG und Art. 9 UN-Kinderrechtskonvention ).

Das BEEG  http://www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht/beeg/gesamt.pdf              sieht vor, dass die Mutter 12 Monate, der Vater 2 Monate lang zugunsten ihres Babys ihre Erwerbstätigkeit (40 Stunden) ruhen lassen und dafür ein einkommenabhängiges  Elterngeld beziehen. Im zweiten Jahr soll das Baby dann in  einer Krippe untergebracht werden, damit beide Eltern wieder  in Voll- oder Teilzeit  ihrem Betrieb zur Verfügung stehen.

Die geplante Elterngeld-PLUS-Reform dieses Gesetzes durch Manuela Schwesig verspricht „mehr Zeit für Familie und Beruf“, indem sie beide Eltern im ersten wie im zweiten Jahr je 32 Stunden beschäftigt wissen will. Dabei soll der Erhalt des EG auf zwei Jahre, aber in halber Höhe erweitert werden. Die das reguläre Elterngeld ergänzende Regelung soll ab Juli 2015 gelten und etwa 100 Millionen Euro zusätzlich kosten.

http://www.sueddeutsche.de/politik/elterngeld-plus-mama-kann-bald-frueher-arbeiten-1.1985624

Das Bundeskabinett hat im Juni 2014 diese Reform gebilligt.                                 Hat denn kein Minister widersprochen?                                                                      Hat denn kein Minister nachgerechnet?

Wer nämlich nachrechnet, merkt schnell: Es handelt sich hier um eine klassische Mogelpackung! Denn nun arbeiten auf zwei Jahre gerechnet die Eltern wöchentlich 8 Stunden mehr für den Betrieb. Das macht bei 2×45 Arbeitswochen eine Mehrleistung von 720 Stunden, also 90 volle Achtstundentage oder 18 Wochen PLUS für den Betrieb, aber 90 volle Achtstundentage MINUS an Präsenz für ihr „Wunschkind“.

Frau Schwesigs Maxime lautete bereits im Wahlkampf 2013, die Elternzeit zu verkürzen und die Eltern „vollzeitnah“ zu beschäftigen. Oder hätte sie jemals  eine Reform in Angriff genommen, um Eltern ein ebenso kräftiges PLUS an Zeit für ihr Kind zu verschaffen? Niemals!  Kinder in Deutschland stören einfach die Karriere. Weg mit ihnen!

Die oben erwähnten Zahlen belegen jedenfalls, wie sehr die Regierung bemüht ist zu verbergen, was sie wirklich vorhat, nämlich unseren Kindern künftig noch weniger Anspruch auf elterliche  Umsorgung zuzugestehen ( jedes Affenkind im Zoo findet bessere Bedingungen vor). Tatsächlich „fördert“ dieses Programm den frühest möglichen Wiedereinstig der Mütter in ihren Beruf. Die Große Koalition hat uns also gleich zwei „tüchtige“ Arbeitsministerinnen aus der SPD beschert, doch eine politische Fürsprecherin für Kinder und ihre rechtmäßigen biologischen Bedürfnisse – Fehlanzeige!

Der Schwesig´sche Slogan „Mehr Zeit für  Familie und Beruf“ – ist ein einziges, aber bewusstes  Täuschungsmanöver. Möglicherweise wird dieser Schuss nach hinten losgehen, wenn sich nämlich die Zahl der Geburten noch weiter verringert.

Wozu denn Kinder haben als hätte man keine?

Bärbel Fischer

 

Elterngeld PLUS beschlossen – totaler Bluff!

Abgesehen von der Tatsache, dass das 2007 beschlossene Elterngeld wegen seiner Ungleichbehandlung von Müttern als verfassungswidrig gem. Art 3 GG gelten muss, stößt das von Manuela Schwesig geplante EG+ auf erhebliche Skepsis. Denn nicht mehr, sondern weniger Zeit fällt künftig für Familie ab! Für wie blöd hält uns eigentlich unsere Regierung?

http://www.tagesschau.de/multimedia/politikimradio/audio122848.html

Hier ein Leserbrief an die Schwäbische Zeitung zu ihrem Interview mit  der derzeitigen Familienministerin vom 4. Juni 2014:                                                       Zu: „Mehr Zeit für Familie und Beruf“                                                        Schwäbische Zeitung MEINUNG & DIALOG, 4. Juni 2014

Schon die Parole über dem Interview mit der süß lächelnden SPD-Familienministerin: „Mehr Zeit für Familie und Beruf“ ist (bewusst) irreführend gewählt. Sie soll vorgaukeln, dass sich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen lassen. Die Betriebe buhlen ebenso um die Präsenz/ Arbeitskraft der jungen Leute, wie deren Kinder sich die liebevolle Nähe ihrer Eltern ersehnen. Zeit lässt sich aber leider nur einmal nutzen: mehr Zeit für Familie bedeutet weniger Zeit für den Betrieb und umgekehrt. Wenn neuerdings nach dem Willen der deutschen Familienministerin Vater und Mutter eines Neugeborenen je 32 Std. ihrem Betrieb zur Verfügung stehen sollen, so genießt ihr Säugling wöchentlich nur noch 8 Stunden mütterliche, und 8 Stunden väterliche Zuwendung,  also im Endeffekt 24 Stunden weniger Zeit mit den Eltern als bisher.  In zwei Jahren bedeutet dies, ausgehend von jährlich 42 Arbeitswochen, für das ersehnte  Wunschkind einen Verlust von 84 mal 24 Stunden, also 2016 Stunden zärtlicher Innigkeit. Und diesen Verlust verkraftet nicht jedes Kind. Im Übrigen ist auch Vätern ein Einkommensverlust wegen Familienarbeit ebenso wenig zuzumuten wie Müttern!

Frage: Wie ist das mit Müttern ohne Einkommen wegen bereits vorhandener zwei, drei oder weiterer Kinder? Werden die 300 Euro Elterngeld  auch halbiert, falls die Mutter aus purer Not eine Putzstelle annimmt?

Weil sich nur in den wenigsten Fällen das beschlossene Schwesig-Modell mit den Vorgaben der Betriebe verwirklichen lässt, werden die meisten Paare sich resigniert  für Vollzeitjob  und Vollzeit-Krippe entscheiden, was ja wohl auch der politisch erwünschte Effekt des Elterngeld-PLUS-Modells ist – zum Schaden der Kinder.

Wie hieß das Versprechen doch gleich? Mehr Zeit für Familie?  Kann es sein, dass unsere Kabinettsmitglieder allesamt nicht rechnen können? Oder will man uns mit einem Taschenspielertrick den Zeitverlust als Gewinn verkaufen?  Für wie dämlich hält uns eigentlich unsere Regierung?

 Bärbel Fischer, Leutkirch

Schluss mit der Mamiphobie!

Täglich lassen wir sie spüren, dass sie stören, diese Mütter. Denn die kluge Frau entscheidet sich für die Karriere und gegen das Kind. Wir sind ein Land der Kinder- und Mütterhasser geworden. Von Milosz Matuschek

http://www.welt.de/debatte/kommentare/article127851480/Schluss-mit-der-Mamiphobie.html

 

Sehr geehrter Herr FDP-Parteichef Christian Lindner,

mit Interesse las ich heute in der Schwäbischen Zeitung, einem in ganz BW gelesenen Blatt, über das FDP-Dreikönigstreffen in Stuttgart. Zum ersten Mal besinnt sich Ihre Partei offensichtlich auf ihre Mitglieder, die das „gemeine Volk“ repräsentieren. Das gemeine Volk, das sind wir, die Familien im Lande, die seit Jahren in allen vergangenen Koalitionen  Einbußen an unseren Rechten erleiden mussten. Weil die FDP aber für sich in Anspruch nimmt, für Freiheitsrechte der Bürger zu kämpfen, wendet sich die ELTERNINITIATIVE  FÜR  FAMILIENGERECHTIGKEIT direkt an Sie, als die neue Führung der Freien Demokraten.

Wie Sie, Herr Lindner, wissen spricht unser Grundgesetz den Eltern in Art. 6 GG das Recht und die Pflicht zu, selbst für die Erziehung ihrer Kinder Sorge zu tragen. Es warnt sogar davor, dieses Elternrecht an Dritte (den Staat ) abzutreten. Der Staat habe die Verantwortung der Eltern zu respektieren und sein Möglichstes zu tun, um elterliche Autonomie zu schützen ( BverfG 10. 11. 1998).

Mit dem Elterngeldgesetz von 2007 ist aber ein verfassungswidriges Novum eingetreten, das Eltern in zwei Klassen teilt, weil es nicht die Erziehungsleistung der Eltern honoriert, sondern das vorangegangene Erwerbseinkommen. Damit werden alle Eltern missachtet, die wegen vorhandener Kinder vor der Niederkunft erwerbslos waren, oder in der Ausbildung, oder weil sie ihr Kind länger als ein Jahr selbst betreuen wollen.  Hier greift der Staat massiv in die Persönlichkeitsrechte seiner Bürger ein. Nach Artikel 3 GG sind alle Bürger, also auch Eltern gleich zu behandeln.

Durch die massive Krippensubventionierung unter sträflicher Vernachlässigung der  Wertschätzung elterlicher Kinderbetreuung entstand eine neuerliche Ungleichbehandlung, weil die Krippenkinder erwerbstätiger Eltern dem Staat ein Zigfaches dessen wert sind, was er für Familienkinder übrig hat ( s. Flyer ) Die einseitige Krippenförderung verstößt gegen das Elternrecht, weil es die Wahlfreiheit der Eltern erheblich beeinflusst zugunsten einer Erwerbstätigkeit beider Eltern. Die Perspektive junger Eltern, mit ihren eigenen Kindern leben zu wollen, lässt sich immer weniger verwirklichen.

Des Weiteren krankt unser Sozialsystem daran, dass Familienarbeit lediglich als Hobby angesehen wird und nicht als gleichwertiger Beitrag zum Generationenvertrag. So zahlt ein Vater von 5 Kindern den gleichen Beitrag an die Sozialsysteme wie ein kinderloser Single ( minus 0,25 % zur Pflegeversicherung ) Das ist , Herr Lindner, UNRECHT! Der finanzielle Aufwand von Eltern für jedes ihrer Kinder beträgt weit mehr als 100 000 Euro! Dazu muss einkalkuliert werden, dass jedes geborene Kind im Laufe seines Lebens an die Solidargemeinschaft das Fünffache dessen zurückgibt, was es einst vom Staat als Transfer erhalten hat.

Mit den Verbrauchssteuern führen insbesondere Familien den Löwenanteil in die Staatskasse, den sich Bürger ohne Erziehungsverantwortung sparen. Je mehr Kinder desto mehr Steuern! Kann das RECHT sein? Bisher galt das Prinzip, dass stärkere Schultern mehr Lasten tragen sollen.

Sehr geehrter Herr Lindner, wir von der ELTERNINITIATIVE wenden uns explizit an die FDP als der Partei, welcher die Freiheitsrechte der Bürger ganz besonders am Herzen liegt.  CDU, SPD, GRÜNE, LINKE missachten weiterhin rücksichtslos  die Anliegen der Elternschaft, denn dem aktuellen Koalitionsvertrag sind die Forderungen von uns Eltern keine Silbe wert!  Wie wäre es, wenn die FDP künftig die Freiheitsrechte von Familien auf ihr Panier schriebe? Wahrscheinlich hätte sie einen enormen Zuwachs an Wählerstimmen zu verbuchen. Inzwischen hat nämlich auch die AfD erkannt, dass Familien zu den Verlierern der Nation verkommen sind, und will ihrerseits für Familienrechte kämpfen.

Sollten Sie Zweifel an unserer Argumentation haben, so empfehlen wir Ihnen die Lektüre von „SOZIALSTAATSDÄMMERUNG“, Autor: Dr. Jürgen Borchert, vorsitzender Richter am Hessischen Landessozialgericht, Darmstadt, Riemann-Verlag München 2013. Eindeutiger lässt sich die Misere deutscher Familien-und Sozialpolitik nicht beschreiben.

Im Auftrag der ELTERNINITIATIVE  FÜR  FAMILIENGERECHTIGKEIT wünsche ich der FDP zu ihrer Regeneration viel Erfolg!

Bärbel Fischer

 

Arbeitgeber contra Mütterrente

Unverfroren und wider besseres Wissen verbreitet der Arbeitgeberverband falsche Zahlen in Bezug auf die geplante Aufstockung der Mütterrente. Dieses „Geschenk“ käme die Rentenkasse TEUER zu stehen. Doch tatsächlich weisen die Fakten aus, dass der Bundeszuschuss zur Finanzierung der 3 Babyjahre für Geburten ab 1992 weder ausgeschöpft noch für die geplante Leistung unzureichend sind. Riesige Milliardenüberschüsse, die seit 1999 vom Bund in die Rentenversicherung flossen, wurden zweckentfremdet verwendet.

Das Heidelberger Familienbüro rechnet vor:

http://www.heidelberger-familienbuero.de/Archiv-2013/Arbeitgeber_contra_Muetterrente_291113.html