Für das Deutsche Kinderhilfswerk fasste Dr. Jürgen Borchert, Sozialrichter in Darmstadt, die Befunde und Diagnosen zur Kinderarmut in Deutschland zusammen. Der Bericht stammt aus der Wissensdatenbank des Familiennetzwerks „Familie ist Zukunft".
http://wissen.familie-ist-zukunft.de/wakka.php?wakka=Kinderarmut&v=1d2s
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Chancengleichheit?
Interview: Schwäbische Zeitung – Nils Schmid zur geplanten SPD- Schulreform, 02. 04. 2011
Die Frage ist, ob sich vom Abbau des gegliederten Schulsystems automatisch gerechtere Bildungschancen für alle Schüler ergeben, oder ob dieses Ziel nicht vielmehr durch merklich kleinere Klassen, durch mehr pädagogisches Personal und gezielte individuelle Förderung im vorhandenen durchlässigen System erreichen lässt. Freilich würde eine solche Aufbesserung weit mehr Geld kosten als eine Reform nach SPD-Plan. Der Beweis jedoch, dass längeres gemeinsames Lernen allein die Schulleistung steigert, ist bisher nicht erbracht worden. Wenn allerdings „Gleichheit“ unser Ziel ist, dann wird sich das Bildungsniveau zwangsläufig senken. Ob das ein Vorteil ist im internationalen Wettbewerb? Leider hat die SPD die Folgen ihrer Reform nicht bedacht, die wir in Frankreich und den USA beobachten. Über kurz oder lang werden dann auch in Deutschland teure Eliteschulen für Kinder zahlungskräftiger Eltern wie Pilze aus dem Boden schießen. Die sogenannte Oberschicht wird sich aus dem öffentlichen Schulsystem verabschieden. Ob die Eliteschüler später aber bereit sind, ihre Qualifikation dem Land zur Verfügung zu stellen, oder ob sie sich im Ausland bessere Chancen versprechen, das ist dann die nächste Frage. Die viel beschworene „Chancengleichheit“ bedeutet also nicht automatisch gleiche Chancen für alle!
Bärbel Fischer
Die Politik verrät die Familie
Hochmut kommt vor dem Fall
Die Äußerungen der baden-württembergischen CDU-Abgeordneten vor der Landtagswahl zu der Frage, ob sie eine familienfaire Sozialreform unterstützen würden, waren so eindeutig überheblich und unsachlich, dass sie folgerichtig am 27. März abgestraft wurden. Nicht ein einziger Blick in eine Lohnsteuertabelle war es ihnen wert, um sich über die skandalöse Faktenlage zu informieren ( https://www.familiengerechtigkeit-rv.de/index.php?id=4713177663796902106 ). Vielleicht hätten Eltern als Wähler das Ruder noch herumreißen können, wenn von CDU / FDP ein klares Bekenntnis zur verfassungsmäßigen Behandlung von Familien mit mehreren Kindern erfolgt wäre. Diese Chance hat Schwarz-Gelb verpasst.
Ob die GRÜNEN je einer familienfairen Reform zustimmen werden, das ist mehr als fraglich. Daher dürfen wir nicht nachlassen, unseren Forderungen Nachdruck zu verleihen. Kretschmann versprach ja, das Ohr am VOLK zu haben. Aber, wer ist denn das Volk? WIR ELTERN UND UNSERE KINDER, WIR SIND DAS VOLK!
So sieht "Privilegierung" von Familien aus
Wer es noch nicht glauben wollte: Wenn man ein Jahresbrutto von 30 000 Euro zugrunde legt, differiert 2011 das frei verfügbare Einkommen zwischen einem kinderlosen Ehepaar und einer Familie mit drei Kindern um 14 128.- Euro. Krasser wird es bei vier Kindern: Differenz: 18 556.- Euro. Aber bei fünf Kindern wächst die Differenz auf 22 984.- an. Seit 2004 haben sich die Differenzen zu Ungunsten von kinderreichen Familien sogar noch vergrößert Wer da noch von "weitreichender Unterstützung" oder gar "Privilegierung" spricht, kann sich hier vom Gegenteil überzeugen. Die Übersicht stammt vom Deutschen Familienverband 2/ 2011.
Sehr geehrte Frau Stolz,
Sehr geehrter Herr Paul Locherer MdL,
beim AbgeordnetenCheck haben sich die meisten CDU-Kandidaten sehr uneindeutig bis ablehnend zu der Frage geäußert, ob sie eine familienfaire Sozialreform unterstützen. Da aber die Fragesteller ihre Wahlentscheidung von dieser Antwort abhängig machen, hat sich die CDU hier keine Punkte von Familien geholt. Doch dies scheint der Landes-CDU egal zu sein, fallen Stimmen von Eltern heute ja kaum mehr ins Gewicht. Die Mehrzahl der Haushalte hat inzwischen keine Kinder mehr. Trotzdem wird bei der Wahl die CDU allein aus meiner Familie auf 10 Stimmen verzichten müssen.
Um Ihnen noch einmal deutlich zu machen, wie auch Amtzeller Familien durch unser Sozialsystem betrogen werden, bzw. wie Bürger ohne Pflichten für den Nachwuchs üppig beschenkt werden, mache ich Sie auf die Basislohnsteuertabelle 2004 aufmerksam (Deutscher Familienverband – Armut in der Familie Seite 11 ), die aufzeigt, dass sich diesbezüglich eine Differenz von fast 12 000 Euro jährlich auftut. Wie kann dann Herr Mappus für die CDU behaupten, Familien seien "weitreichend unterstützt"?
Ihr Amtzeller Modell in allen Ehren, aber das Grundübel wird dadurch nicht behoben. Wir Familien sehen das so: Man treibt uns die Sau vom Hof und gibt uns ein Schnitzel zurück.
Die "Elterninitiative für Familiengerechtigkeit im Landkreis Ravensburg" zeigt sich empört über die arrogante Haltung der Landes-CDU, die uns Familien einfach so die kalte Schulter zeigt.
Mit freundlichem Gruß
Bärbel Fischer
Sehr geehrter Herr Mappus,
Dr. Albin Nees contra Stefan Mappus
Wahlkampfgetöse
Zur Landtagswahl 2011, 14. März 2011
Leserbrief an die Schwäbische Zeitung
Recht hat Frau Katja M., wenn sie davor warnt, dass Familienfrauen am Ende die Rentenbeiträge fehlen. Das liegt daran, dass für unser Sozialsystem Kindererziehung als total wertlos gilt. Da kann es sein, dass Mütter, wenn sie 5 Kinder erzogen haben, schließlich mit 357 Euro Rente auskommen müssen, wie Sie am 4. 02. 11 berichteten. Dabei ist genau dies der Skandal, dass sich Frauen mit ihrer Erziehungsleistung keine Rentenanwartschaft verdienen können, sondern nur mit einer außerhäuslichen Arbeit im Betrieb. Dabei hat die ÖDP ein solides Konzept vorgelegt, wie Mütter durch ein sozialversicherungspflichtiges Familiengehalt ihre Rentenbeiträge erwirtschaften können. Solange nicht gesetzlich anerkannt wird, dass Familienarbeit und Erwerbsarbeit den gleichen rentenwirksamen Wert schöpfen, solange bleibt das wohltönende Schlagwort von der „Wahlfreiheit“ bloßes Wahlkampfgetöse.