Von den sieben Schwaben lernen

Ist es noch Hysterie oder bereits Panik? Eine müßige Frage. Der Kampf gegen den Klimawandel gleicht dem Schwank von den sieben Schwaben, die sich mit einem langen Spieß bewaffnen, um gegen ein Phantom zu Felde zu ziehen. Dem ersten „Recken“ folgen noch sechs weitere. Siegessicher schreiten sie zur Tat. Anstatt zuhause nach dem Rechten zu sehen, ihre Äcker zu bestellen, ihre Ställe auszumisten, ihre Dächer abzudichten, fühlen sie sich auserkoren, das Land von einem gefährlichen Ungeheuer zu befreien. Mit der denkbar untauglichsten Waffe wollen sie den Drachen niederstrecken. Doch der erweist sich als flinkes Häslein, das sich ins Fäustchen lacht, einen Haken schlägt und entschwindet. Die Helden müssen beschämt erkennen, dass die Bedrohung nur ein Hirngespinst war.

Wie der muntere Hase auch, tut das Klima nämlich seit Jahrmillionen was es will. Es liefert Warm-und Kaltzeiten mit und ohne CO2. Es lässt sich von ein paar Weltrettern weder einschüchtern noch ändern, erst recht nicht mit untauglichen Maßnahmen. Die tapferen Klimahelden hätten zuhause Probleme genug zu lösen: Artensterben, Vermüllung der Gewässer, demografischer Kollaps, Kinderarmut, reparaturbedürftige Bildungssysteme etc. Aber dieser Einsatz kostet eben Grips, Schweiß und Mühe und verspricht keinen Lorbeerkranz.

Bärbel Fischer

https://juergenfritz.com/2019/03/01/klima-kann-man-nicht-schuetzen/

und: