Weltfrauentag und Ehegattensplitting

Zum Weltfrauentag werden die grün-rot-linken Feminstinnen wieder munter und greifen uns Frauen „mütterlich“ unter die Arme. Sie sagen uns wo´s lang geht, weil wir ja selber zu blöd sind, uns vor Altersarmut zu schützen.

Leserbrief

Schwäbische Zeitung: „Aufstieg bis zur gläsernen Decke“ und Leitartikel 07.03.2020

Die regelmäßige Forderung der SPD, das Ehegattensplitting (ES) abzuschaffen, wird auch weiterhin eine Luftnummer bleiben, weil das Grundgesetz die Ehe, auch die kinderlose, als Erwerbs-, Verbrauchs- und Verantwortungsgemeinschaft, und daher als einen unverzichtbaren Grundbaustein der Gesellschaft, unter seinen Schutz stellt. Ohne ES würden Ehepaare wie Singles behandelt und müssten weit höhere Steuern bezahlen. Nicht umsonst haben gleichgeschlechtliche Paare gekämpft, um den Status EHE zu erreichen. Das ES ist eben keine Subvention, sondern ein notwendiger Korrekturfaktor für Steuergerechtigkeit. Der Staat bevorzugt Ehen, weil er ihnen gegenseitige Versorgungspflichten auferlegt, für die sonst der Steuerzahler aufzukommen hätte. 

Die Frauenkümmerer aus der SPD wollen uns naive Frauen und Mütter an die Hand nehmen, weil wir ja  sonst in die „Teilzeitfalle“ tappen und als dümmliche „Heimchen am Herd“ unsere Karriere verpassen. Sie befehlen uns, wie wir die Haus-, Erziehungs- und Pflegearbeit mit dem Gatten aufzuteilen haben. Sie halten uns für so einfältig, als könnten wir nicht selbstbestimmt darüber entscheiden, wie wir unsere Familie organisieren. Sie warnen uns vor Altersarmut, wenn wir zugunsten unserer Kinder Rentenpunkte einfach blind verschleudern. Welch eine Bevormundung! – Aber noch an keinem einzigen Weltfrauentag kamen die ach so besorgten Ministerinnen auf die Idee, Erziehungsarbeit mit Erwerbsarbeit gleichzustellen, wie es Art. 3, 2 GG im Namen der Gleichberechtigung verlangt.

Andererseits bedarf das ES tatsächlich einer Reform, indem es in einem auszuhandelnden Familiensplitting zwischen Ehepaaren mit Kindern und Ehepaaren ohne Nachwuchs unterscheidet.

Bärbel Fischer                                                                                          ELTERNINITIATIVE  FÜR  FAMILIENGERECHTIGKEIT

 

Verband der Kinderreichen fordert: Verbesserungen bei Kindergeld, Rente, Wohnraum

Der Verband kinderreicher Familien fordert von den Verhandlungspartnern für eine neue Koalition, die Finanzlage großer Familien zu verbessern.  Die Kinderreichen leben ein wichtiges Familienmodell, das konkret berücksichtigt sein muss“, kommentiert die Bundesvorsitzende des KRFD, Dr. Elisabeth Müller. 

Pressemitteilung

https://www.kinderreichefamilien.de/pressemitteilungen/articles/pressemitteilung-verband-der-kinderreichen-fordert-verbesserungen-bei-kindergeld-rente-wohnraum.html

Familiensplitting?

Sowohl in Talkshows als auch in der Presse wird laut nach einem Familiensplitting geschrien und die Abschaffung des Ehegattensplittings gefordert. Doch so lange nicht klar ist, wie ein solches FS gestrickt ist, solange die Bevölkerung über dessen Struktur im Unklaren gelassen wird, solange ist diese Forderung nichts als populistisch.

Leserbrief auf den Artikel: „Keine Frage der Ehe“ von Britta Baas, Publik-Forum 16 / 2012

Es macht sich immer gut, statt eines Ehegattensplittings ES ein Familiensplitting FS zu fordern, solange niemand sagt, wie dieses denn aussehen soll. Denn de facto haben wir bereits ein FS, indem die Existenzminima auch der Kinder nicht besteuert werden dürfen (Kinderfreibetrag / Kindergeld). Geht es bei der Abschaffung des ES nicht  im Grunde darum, Erwerbslosigkeit zu bestrafen? Damit stünde aber auch die  Existenzgrundlage von erwerbslosen Familienmüttern auf dem Spiel.  Denn es soll ja immer noch unbezahlt vollzeitbeschäftigte Frauen mit drei und mehr Kindern geben, und nicht nur die gerne zitierten, Tennis spielenden Chefarztgattinnen. Die entscheidende Frage ist doch, ob, und zu welchen Anteilen ein nebulöses FS  erwerbslose Familienmütter berücksichtigt. Folgt man linker Logik, welche Mütter im Betrieb und nicht im Kinderzimmer sehen will, so wird dieser Anteil vermutlich gering ausfallen, damit die Frauen ihre Zeit nicht etwa in der Familie „vertrödeln“.  Was geschieht mit Müttern mehrerer Kinder, die nach zehn Familienjahren in ihrem Beruf nicht mehr Fuß fassen können und nur gering bezahlte Arbeit bekommen? Ohne ES werden sie für ihre Erziehungsleistung umgehend hart bestraft. Werden die Familienjahre auf die Alterssicherung angerechnet oder nicht? Lauter Fragen, die uns weder unsere „fortschrittlichen“ Politiker, noch die „informierten“ Journalisten heute beantworten wollen. Ich befürchte nämlich, dass es mit dem FS ähnlich ausgeht, wie mit dem frei verfügbaren Einkommen. Hier verhält es sich so, dass eine Familie mit drei Kindern gegenüber einem Single bei je 30 000 Euro Jahresbrutto jährlich 19 207 Euro einbüßt ( Deutscher Familienverband 2012 ) Je mehr Kinder, desto krasser die Differenz!

Ich möchte zuerst einmal differenzierte Zahlen vorgelegt bekommen, wieweit sich Familien mit mehreren Kindern verbessern oder verschlechtern, bevor ich dem populistischen Phantom Familiensplitting nachjage. Daher wäre ich Frau Baas dankbar, sie würde uns einmal eine Tabelle liefern.

Bärbel Fischer

 

 

Familiensplitting?

Der Vorschlag eines Familiensplitting als familienpolitischer Rettungsanker mag gut gemeint sein. Aber er kommt Jahrzehnte zu spät. Inzwischen ist ein großer Teil der Familien schon so weit verarmt, dass sie von Steuererleichterungen gar nicht mehr profitieren können.
Der Grund dafür liegt nicht im Steuerrecht sondern im Sozialrecht. Besonders die Rentenreform 1957 hat die Erziehungsleistung zur Fronarbeit für die ganze Gesellschaft herabgewürdigt und damit die Grundlage für die fortschreitende Verarmung der Familien (im Vergleich zum Rest der Bevölkerung) gelegt. Ein Familiensplitting würde heute nur noch etwa den 20% besser verdienenden Eltern nutzen.
Der einzige Weg für eine familiengerechte Gesellschaft geht über die Aufwertung der Erziehungsleistung, z. B. durch eine Honorierung der Erziehungsarbeit. Erfolgt das nicht, bleibt als Notlösung nur die Verstaatlichung der Kindererziehung in Form frühestmöglicher Krippenbetreuung.
Dr. Johannes Resch