„Mehr Geld für die Bildung: Drei Vorschläge, die nichts kosten“.

Angesichts des sinkenden deutschen Bildungsniveaus und des Schreis nach mehr Geld für Bildung erinnert der Oberstudiendirektor Dr. Gerd Brosowski i. R. an die Strukturen an Schulen, die man in den letzten Jahrzehnten leichtfertig zugunsten des Spaßfaktors aufgegeben hat. Er ruft auf zu einer Strukturreform  für eine kostenneutrale, aber erwiesen effektivere Bildung:  

Hier ein paar Vorschläge, wie man den Erfolg der Bildung an weiterführenden Schulen sehr erhöhen könnte, ohne einen einzigen Euro mehr auszugeben. Ich muss mich auf weiterführende Schulen beschränken, da ich nur diese wirklich gut aus eigenem Erleben kenne.

1) Abschaffung des Kurssystems in der Oberstufe des Gymnasiums und Wiedereinführung der Altersklassen bis zum Abitur. Würde Unmengen an Nerven, Zeit, Geld sparen und zugleich den Unterrichtserfolg erhöhen.

2) Wiedereinführung des Unterrichts am Samstag. Würde den zeitlichen Druck von Schülern, Eltern und Lehrern nehmen. Die Schüler hätten im Schnitt pro Tag weniger als sechs Unterrichtsstunden. Sie kämen erstens weniger müde und zweitens etwa eine Stunde früher zu Hause an; sie hätten drittens zum nächsten Tag weniger Fächer vorzubereiten- drei Schritte in die richtige Richtung, um ihren Tag zu entzerren.
Der Skandal, dass an weniger als 180 Tagen im Jahr überhaupt Unterricht stattfindet, dass also an der Mehrzahl der Jahrestage die Schulen leer stehen und der normale Unterrichtstag zum seltenen Ereignis wird, wäre beseitigt.

Die Lehrer müssten keine Minute länger unterrichten; ihr Unterricht wäre auf mehr Tage verteilt. Sie kämen weniger erschöpft und früher zu Hause am Schreibtisch an und müssten sich auf eine Stunde weniger am nächsten Tag vorbereiten. Im übrigen nehme ich keinem Menschen ab, dass er mehr als fünf Stunden am Tag seriös unterrichten kann. Und ich nehme keinem Schüler ab, dass er mehr als sechs Schulstunden am Tag verkraftet.

Die Vereine würden aufatmen, da die Schüler mehr freie Zeit die Woche über hätten, die Schüler würden Selbständigkeit lernen, da sie ihren Tag wenigstens zur Hälfte selbst organisieren könnten (und müssten); der ganze staatlich angezettelte und organisierte Nachmittagszirkus könnte erheblich zurückgefahren werden und die Freiräume und der Verantwortungsbereich der jungen Leute könnten im gleichem Umfang erweitert werden.

3) Zusammenstreichen der unterrichtsfremden Aktivitäten, welche Unterrichtszeiten fressen. Berufspraktika gehören in die Ferien verlegt – wenn man sie denn überhaupt braucht. Kinobesuche während der Unterrichtszeit, Berufsberatung statt des Unterrichts, Politikerbesuche am Vormittag in den Schulen, Sportwettbewerbe statt des Unterrichts, sog. Pädagogische Tage an Unterrichtstagen,  und so endlos weiter: Alles auf den Müll oder in die unterrichtsfreie Zeit zu verlegen. Dann würde sich übrigens auch zeigen, wie wertvoll und wichtig für den Schüler diese Veranstaltungen tatsächlich sind.

GEW-Baden-Württemberg als Multiplikatorin von LSBTTI

Auf öffentlichen Druck veröffentlichte die Schwäbische Zeitung, Ravensburg, am 25. 02. 2014 ein Interview mit der GEW-Landesvorsitzenden Doro Moritz zu den LSBTTI-Unterrichtshilfen, welche die GEW Baden-Württemberg mittels inzwischen gesperrter pdf-Datei ins Netz gestellt hatte: 

http://www.schwaebische.de/politik/politik-aktuell_artikel,-GEW-Landesvorsitzende-Doro-Moritz-Diskussion-ueber-Homosexualitaet-ist-noetig-_arid,5594719.html

Hierbei verteidigte Frau Moritz das Vorgehen der GEW, was zu folgenden Kommentaren führte ( s. Kommentarfunktion Sprechblase ):

„PISA gefährdet unser Bildungssystem“

Im Interview mit der WIRTSCHAFTSWOCHE äußert sich der Bildungsforscher Volker Ladenthin sehr kritisch zum PISA-Ranking: „Was da gemessen, quantifiziert und zu BLAMING und NAMING der Länder verarbeitet wird, hat mit wahren Bildungszielen nichts zu tun!“

Inhalt

  1. S1 „PISA gefährdet unser Bildungssystem“
  2. S2 „Blaming and naming“
  3. S3 Bei PISA geht es nicht um soziale Gerechtigkeit
  4. S4 Die Folge ist ein Verlust an Kultur

Ein überaus erhellender Beitrag, der die wahren Beweggründe der OECD demaskiert!

http://www.wiwo.de/erfolg/campus-mba/bildungsforscher-volker-ladenthin-pisa-gefaehrdet-unser-bildungssystem/9149594.html

 

„OECD-Studien verengen das Bildungsverständnis“

„Stoppt PISA und Co., gebt die eingesparten Millionen an soziale Brennpunktschulen!“

– „OECD-Studien verengen das Bildungsverständnis“

 Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes (DL), Josef Kraus, hat den aktuellen PISA-Test bereits im Vorfeld als „ziemlich nichtssagend“ bezeichnet und die deutschen Länder aufgefordert, die „Inflation an fragwürdigen OECD-Tests“ zu stoppen. Die Millionengelder, die dadurch eingespart würden, seien als Personal- und Sachzuwendungen für soziale Brennpunktschulen viel besser angelegt, so Kraus.

http://www.lehrerverband.de/presse_PISA_2012.html

 

 

Bildungsmonitor 2012 verspricht Milliardengewinne

Auf WELT-online belegt der Bildungsmonitor 2012, welche Bundesländer in Bezug auf die Rentabilität der investierten Bildungskosten am besten oder weniger gut abschneiden.

Bildungsmonitor 2012 Absolventen bringen Wirtschaft 9 Milliarden Euro – Nachrichten Wirtschaft – WELT ONLINE

Dazu eine Einschätzung der ELTERNINITIATIVE  FÜR  FAMILIENGERECHTIGKEIT:

Der Bildungsmonitor 2012 liest sich wie die Rentabilitätsaufstellung eines Betriebs für Mastviehhaltung. Jeder Cent, der investiert wird, muss sich mehrfach in barer Münze auszahlen. Die Tiere werden im Stall mit Kraftfutter schnell auf Gewicht gebracht, Auslauf im Freien entfällt, da unrentabel. Ziel ist die schnellstmögliche Schlachtung. Genauso sollen junge Leute „ausgeschlachtet“ werden: familienferne Betreuung in der Kinderkrippe (beide Eltern in den Erwerb), Ganztagsschule, G8, Abitur light (möglichst viele Studenten an die Hochschulen), Turbo-MINT-Studium mit Bachelor und Master. In den Betrieben werden die Absolventen dann erst einmal gemolken indem sie jahrelang unbezahlte Praktika abliefern dürfen.

Wir sehen: Es spielt für die Wirtschaft überhaupt keine Rolle, ob es sich um Vieh oder um junge Menschen handelt. Das System wird hochgejubelt, denn es winken ja offensichtlich utopische Milliardengewinne. Für wen?

Von Geisteswissenschaften verspricht man sich jedoch nicht viel, sie werden gar nicht vom Bildungsmonitor erfasst. Noch in den Siebzigern und Achtzigern galt Bildung als breite humanistische Allgemeinbildung, die Zusammenhänge unter den einzelnen Wissenschaften herstellt. Unter Bildung versteht die Wirtschaft heute lediglich, was Profit verspricht, möglichst hoch, möglichst schnell, möglichst spezialisiert, möglichst kostengünstig.  Ergo: Der Bildungsmonitor misst nicht Bildung, sondern Rentabilität.

Daher empfehlen wir, den so genannten Bildungsmonitor unter dem treffenderen Namen „Verwertbarkeitsmonitor“ einzuordnen.

i. A. Bärbel Fischer