Scheindebatte um § 219 a. Der wahre Angriff gilt dem § 218.

Frau Birgit Kelle, Vorsitzende des Initiative FRAU 2000 plus , erklärt in ihrem Newsletter, worum es der SPD bei dem Disput um die Abschaffung des Werbeverbots ( §219 STGB ) für Abtreibungen durch Ärzte in Wirklichkeit geht. Sie hält diesen Disput für eine Scheindebatte, um die Hürden gegen Schwangerschaftsabbrüche  Zug um Zug abzubauen. Der § 219 a sollte ursprünglich im Sinne der Väter*) des Grundgesetzes  das Leben künftiger Bürger*) im Sinne des Generationenvertrags schützen. Doch scheint 2019 dieses Vorhaben für die Politik wenig Bedeutung zu haben. Es geht der SPD ausschließlich um  Frauenrechte. Kinderrechte und Zukunftsfragen sind offenbar obsolet.

*) wie ehedem sind unter diesen Begriffen weibliche Mitmenschen selbstverständlich mit gemeint.

Lesen Sie die Ausführungen von Birgit Kelle:

Wer die Debatte um die Neuregelung des § 219a Werbeverbot für Abtreibung verfolgt, kam an der Sendung von Anne Will nicht vorbei. Ein Tiefpunkt öffentlich-rechtlichen Fernsehens aus vielen Gründen, da nutzt auch Framing nicht mehr viel. Für FOCUS Online hatte ich ( Birgit Kelle ) die Sendung und die Gefühlslage dahinter analysiert. Klar ist, dass die wahre Intension nicht die Frage nach erlaubter Werbung ist, sondern tiefer geht: Man will Abtreibung insgesamt legalisieren. Hier ein Ausschnitt aus dem Text: „Nun will die „Mein-Bauch-gehört-mir“-Fraktion im feministischen Lager aber gar nicht über Moral, Demographie, oder gar die Vermeidung von Abtreibungen, sondern genaugenommen über die Ausweitung der möglichen Abtreibungen reden. Endziel ist die Abschaffung des §218 Strafgesetzbuch. Das ist erklärtes Ziel. Abtreibung, egal aus welchem Grund, egal zu welchem Zeitpunkt. Also das, was man in New York gerade beschlossen hat, wo es nun gesetzlich erlaubt ist, Babys bis zum Einsetzen der Wehen noch im Mutterleib zu töten, während im Kreissaal nebenan ein Frühchen mit 500 Gramm Lebendgewicht mit allen Mitteln der ärztlichen Kunst gerettet wird. Pervers ist noch eine freundliche Beschreibung dieser Entmenschlichung von lebensfähigen Kindern. Auch die Jusos, die jungen und naiven Nachwuchs-Sozis, haben genau dies auf ihrem letzten Parteitag  als politisches Ziel beschlossen. Es geht also ehrlicherweise um eine völlige Legalisierung der Abtreibung. Gerade diskutieren wir bloß über den Umweg des § 219a, Werbeverbot für Abtreibung, um den heißen Brei herum, anstatt das zu tötende Kind beim Namen zu nennen.“

Dazu auch: https://www.zeit.de/zeit-magazin/2019/10/harald-martenstein-schwangerschaftsabbruch-abtreibung-usa-geburt

2 Gedanken zu „Scheindebatte um § 219 a. Der wahre Angriff gilt dem § 218.

  1. Ich unterstreiche die Einschätzung von Frau Birgit Kelle, denn aus zuverlässiger Quelle weiß ich, dass Frauen in Not in jeder Beratungsstelle Adressen von Ärzten erhalten, die Abtreibungen vornehmen. Der Vorwand, Frauen informieren zu wollen, entfällt somit.

    Mit dem „Kompromiss“ der Koalition verringert sich die Chance für ein gezeugtes Kind, das Licht der Welt zu erblicken. Ebenso werden auch langfristig die Hilfen für Frauen in Not abnehmen, weil sie sturköpfig die „Chance einer Abtreibung“ nicht wahrgenommen haben. „Kein Kind muss geboren werden“ wird es nun heißen.

    Dennoch geborene Kinder und ihre Mütter werden auf die unbürokratische Unterstützung privater Lebensschutz-Organisationen angewiesen sein, weil sich der Staat künftig bequem zurücklehnen wird. Denn die Maxime gilt in Deutschland längst nicht mehr, dass der Staat dafür verantwortlich ist, ausreichenden Nachwuchs zum Erhalt des Generationenvertrags zu schöpfen. Jahrzehntelanges Kaputtsparen von generativen Familien hat ein demografisches Defizit verursacht, was unseren Politikern aber kein Kopfzerbrechen macht, solange Migrantenkinder in die Bresche springen.

    Mein Bauch gehört nicht meinem Kind, sondern mir, mir, mir!

  2. Nie sind die Menschen klüger als beim Erfinden von Ausreden, die ihre Bequemlichkeit und überhaupt die dunklen Seiten ihres Charakters bemänteln sollen. So gilt neuerdings der „Verzicht“ auf Kinder als eine ökologische Wohltat, ist der Mensch nach dieser Anschauung doch nichts weiter als ein Störenfried im Reich der Natur. Die Vorhut der Menschenfeinde ist schon weiter, wie es Frau Kelle zu Recht anprangert: Man will die Abtreibung bis unmittelbar vor der Geburt zur Selbstverständlichkeit machen; bald wird die Kindstötung ins Gespräch gebracht werden, am Ende wird man das mehr oder weniger freiwillige Ableben der pflegebeürftigen Alten und schließlich aller Hilflosen achselzuckend als alternativlose Lösung der sozialen und ökologischen Probleme propagieren.

    Zu Lebzeiten des Propheten Elias haben die Phönizier dem Götzen Baal Kinder und andere Hilflose, etwa Kriegsgefangene, zum Opfer gebracht; vielleicht ist bald die Zeit gekommen, da man den Götzen Klima und Umwelt Gleiches anbieten will.
    Ein Aphorismus des Emanuel Geibel ( 1815-1884) trifft es, wie ich finde, recht gut:
    „Glaube, dem die Tür versagt,
    steigt als Aberglaub‘ ins Fenster.
    Wenn die Götter ihr verjagt,
    kommen die Gespenster.“

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