Migranten als Ersatz für Nachwuchs? Wo liegt der Hund begraben?

Die Schwäbische Zeitung berichtet heute vom Vorschlag des Finanzministers Olaf Scholz, entgegen des im Koalitionsvertrag von Union und SPD vereinbarten Limits bis 2025  das Rentenniveau von 48 %  bis 2040 zu verlängern. Zwar sieht die Berichterstatterin das Problem in der mangelnden Nachwuchsbereitschaft der „Babyboomer“, findet aber nicht zur Erkenntnis, dass die langfristige Lösung des Rentenproblems in der generationengerechten Honorierung der Elternarbeit liegt.

Leserbrief:

Zitat Schwäbische Zeitung, 21. 08. 2018: „Die Kosten für die Rente steigen, je mehr „Babyboomer“ in Rente gehen, da diese geburtenstarken Jahrgänge relativ wenige ( Anm.: häufig kein ) Kinder bekommen haben.“ Da wäre es doch angebracht, die Frage zu stellen, warum sich diese Generation dem Nachwuchs mehr und mehr verweigerte. Denn klar ist auch: Ohne ausreichend nachwachsende Beitragszahler kann es nur nur minimale Renten geben. Warum sonst die politische Euphorie über junge Migranten in der Hoffnung auf notwendige Beitragszahler?

Seit der Rentenreform 1957, welche die Höhe der Altersbezüge ausschließlich an Erwerbsarbeit koppelte, schien es erforderlich, eine ungebrochene berufliche Karriere hinzulegen. Wer wollte sich denn da noch mit Kindererziehung und Kinderkosten belasten? Mussten die Babyboomer in ihrer Jugend doch selbst am eigenen Leib erfahren, wie sehr sich ihre Herkunftsfamilie einschränken musste. Da war ein Besuch im Gasthof purer Luxus, Urlaubsreise ein Fremdwort. Da musste man sich aus dem Schrebergarten ernähren und mit geflickter Kleidung in die Schule gehen. Ökologisch war dies zwar eine einwandfreie Lebensführung, aber es blieb eben kein einziger Groschen auf der hohen Kante.

In Wirklichkeit handelt es sich jedoch um einen politischer Skandal erster Güte, Kinderkosten ( Verbrauchssteuern, Wohn-, Bildungs-, Energie- und Mobilitätskosten ) allein den Eltern aufzuhalsen, den künftigen gesellschaftlichen Ertrag der erwachsenen Kinder per Umlage jedoch zu vergemeinschaften. Und dies ist skandalöserweise bis heute der Fall. Eine von jungen Unionsmitgliedern vorgeschlagene Demografieabgabe beförderte die Kanzlerin 2012 kurzerhand in den Papierkorb, ohne dass die jungen Leute damals auf die Barrikaden gingen. Ein Fall von pathologischer Unterwerfung, bzw. lethargischer Resignation.

Heute macht Bayern beispielhaft vor, wie die Renten ab 2040 erwirtschaftet werden, indem es nämlich den Nachwuchs über junge Familien mit Familiengeld in ausreichender Höhe  fördert, solange unser mehrheitlich nachwuchsarmes Parlament aus Union linksliberalen Parteien als Gesetzgeber sich noch immer weigert, das deutsche Sozialgesetz generationen- und rententauglich zu reformieren.

ELTERNINITIATIVE FAMILIENGERECHTIGKEIT

i. A. Bärbel Fischer

 

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