Betreuungsgeld ohne Nutzen?

zu: Schwäbische Zeitung, 9. November 2011

Ihr Kommentar „Betreuungsgeld ohne Nutzen“, schlägt mit seinen abgedroschenen Plattitüden all den Familien ins Gesicht, die sich tagtäglich selbst um eine liebevolle 24-Stunden-Betreuung ihrer Kinder mühen. Und das sind die Eltern von 67 % unserer Kinder in Deutschland, für die gar kein Krippenplatz vorgesehen ist. Nur 33 % unserer Kinder sollen in den fragwürdigen, aber teuren Krippengenuss kommen.

Alle ihre Gegenargumente gegen ein deutsches Betreuungsgeld ( in Norwegen, Frankreich, Dänemark ist die familiäre Betreuung dem Staat bis zu 450 Euro wert ) sollte die Kommentatorin auf eine „To-do-Liste“ schreiben und diese unserer Politik als Versäumnisse vorrechnen. Oder warum bekommen Mütter nach der Familienzeit keinen adäquaten Job mehr? Warum bekommen verdiente Mütter von mehreren Kindern nur eine lausige Rente? Was läuft falsch, dass nur noch wenige Frauen überhaupt Kinder bekommen? Warum sind die Fachkräfte, die wir brauchen, bereits ins Ausland abgewandert? Warum sollen gerade junge Mütter nach der Geburt ihres Wunschkindes dieses stundenlang fremden Leuten überlassen? Politisches Versagen auf der ganzen Linie!

Zu behaupten, mit dem Betreuungsgeld würde Kindern ihr Recht auf frühkindliche Bildung billig abgekauft, ist so dämlich wie dreist. Wie weit will unser ehemals geschätztes Blatt sein Niveau denn noch absenken?

N.N.


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