Neues Sozialwort der Kirchen – wenig hilfreich!

Die ELTERNINITIATIVE  FÜR  FAMILIENGERECHTIGKEIT äußert sich zum brandaktuellen, aber leider nur wenig hilfreichen Sozialwort der Kirchen:

http://www.sozialinitiative-kirchen.de

Bevor ein solches Sozialwort in die Öffentlichkeit kommt, hätten wir den Autoren empfohlen, das kleine Buch SOZIALSTAATSDÄMMERUNG ( Riemann-Verlag München, 2013) von Dr. Jürgen Borchert, vorsitzender Richter des Darmstädter Landessozialgerichts, gründlich zu lesen. Borchert weist nämlich nach, dass trotz aller kirchlichen Sozialworte, sich seit 1965 die Zahl der Geburten auf heute 650 000 halbiert, aber die Zahl der Kinder in Armut versechzehnfacht hat. Oswald von Nell-Breuning, der Nestor der kath. Soziallehre, hat vor Jahrzehnten vor dieser Entwicklung gewarnt. Die Kirchen kümmern sich heute , s.o., zwar emsig darum, möglichst viele Menschen in den Erwerb zu bringen, auch für Hungerlöhne, anstatt die Struktur unseres familienfeindlichen Sozialgesetzes unter die Lupe zu nehmen. Wie kann es sein, dass ein Vater von 2 Kindern bei 30 000 € Jahreseinkommen jährlich mit 3 721 € unter das familiäre Existenzminimum rutscht, während ein Single bei gleichem Einkommen über 11 000 € zur freien Verfügung behält?  (Deutscher Familienverband DFV)

Ist da nicht was faul im Staate DEUTSCHLAND?

Ihr Sozialwort, meine Damen und Herren Bischöfe, hat außerordentliche Mängel! Zwar wollen Sie löblich unsere Marktwirtschaft sozialer gestaltet wissen, aber Sie registrieren nicht, dass auch die kinderlose Gesellschaft in die generative Pflicht genommen werden muss. Ja, ja, ein heißes Eisen! Aber ohne ausgleichende Gerechtigkeit werden wir weiter schrumpfen. Weshalb denn sollte ein junges Paar sich seinen mehrfachen Kinderwunsch erfüllen, wenn extreme Familienarmut droht, während der Single sich aus der Verantwortung schleicht?

Kirchen leben von Kindern aus christlichen Familien. Hätte ich meine vier Kinder wenige Monate nach der Geburt in eine Krippe auslagern müssen, nur um finanziell irgendwie über die Runden zu kommen, ich hätte mich vorab sterilisieren lassen. Heute beleben meine Kinder ihre Gemeinden. Wozu Kinder, wenn sie mir ganztags fehlen? Ich brauche keine Kinder, wenn ich sie nicht selber erziehen darf!  Auch dieses Kapitel kommt in Ihrem Sozialwort völlig zu kurz. Da wird geschwafelt von „Beziehungswohlstand“! Beziehung ohne die nötige Präsenz bedeutet nämlich: gar keine Beziehung! Präsenz heißt: Da sein.  Jahwe = der ICH – Bin -DA. Ohne Präsenz keine Beziehung!

Warum, verehrte Kirchenleute, argumentieren Sie denn dermaßen un-informiert an den Fakten vorbei?

Arme Eltern, arme Kinder, ärmliche Beziehungen, karge Familien, aber – hört, hört- wirtschaftliche Teilhabe!

Quo vadis christliches Deutschland?

Bärbel Fischer

 

 

Ein Gedanke zu „Neues Sozialwort der Kirchen – wenig hilfreich!

  1. Sind die Kirchen (insbesondere die evangelische) heute eigentlich noch Kirchen? Orientieren sie sich noch an der natürlichen Schöpfung Gottes oder an der Hybris menschlicher Umgestaltungsphantasien, die sogar die Natur des Menschen verändern und bewährte Gemeinschaften wie die Familien aus den Angeln heben will?

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