Fragwürdiger Bildungsbericht

Gebetsmühlenartig wiederholen „unabhängige Experten“ in ihrem Bildungsbericht 2012 den Vorwurf, das Betreuungsgeld setze „falsche Anreize“. Dabei finden sie kein Argument  f ü r   die Krippenbetreuung von Ein-bis Dreijährigen, sondern argumentieren mit dem Bildungsvorsprung von Drei-bis Sechsjährigen ( aus: Bildung in Deutschland 2012. Seite 50 ) 

http://www.focus.de/politik/deutschland/bildung-bildungsbericht-betreuungsgeld-setzt-falsche-anreize_aid_769900.html

2 Gedanken zu „Fragwürdiger Bildungsbericht

  1. Was soll denn das?

    Da warnen bedeutsame, aber ( wohlweislich ) nicht genannte Experten vor dem Betreuungsgeld, das für die familiäre Fürsorge von ein- bis dreijährigen Kleinkindern vereinbart ist. Sie begründen ihre Warnung jedoch damit, dass drei-bis sechsjährige Kinder von einem Kindergartenbesuch nur profitieren. Hat das denn schon irgend jemand jemals bezweifelt? 94% dieser Kleinkinder nutzen fraglos dieses Angebot. Was soll also eine solche Untersuchung, die, wie sich jetzt zeigt, mit keinem einzigen Argument den Nutzen familienferner Babybetreuung belegt? Sollen hier Äpfel mit Birnen verglichen werden? Geht es bei dieser Warnung etwa nur um die polemische Schlagzeile?

    Bleibt nur zu hoffen, dass die Kultusministerkonferenz dieses mediale „Spielchen“ durchschaut und sich nicht von Panikmachern ins Bockshorn jagen lässt.

    Bärbel Fischer

  2. Merkwürdig! Wie wollen die so genannten Experten denn Vergleiche anstellen, wenn doch erwiesenermaßen (aus: Bildung in Deutschland 2012. Seite 7) fast alle 3 bis 6-jährigen Kinder, also auch die Kinder aus problematischen Elternhäusern und Migrantenkinder, drei Jahre lang den Kindergarten besuchen? Folglich müssten beinahe alle Viertklässler den gleichen „auffälligen“ Lesevorsprung haben. Darf sich so eine Argumentation „wissenschaftlich“ nennen?

    Die falschen Anreize setzt vielmehr die Bundesregierung mit ihrem krampfhaften Ausbau von Krippenplätzen. Denn damit trennt sie bewusst Eltern von ihren Kindern. Wenn auch nicht zwangsläufig, so züchtet sie förmlich problematische Elternhäuser, denen Kindererziehung lästig ist, die Erziehungsverantwortung lieber an Dritte delegieren, und sie nimmt in Kauf, dass Kinder ihren Eltern entgleiten. Wir werden in naher Zukunft viel mehr problematische Elternhäuser und viel mehr labile Kinder haben. Die Bundesregierung soll schon mal ein paar Milliarden zurücklegen für die massenhafte Einrichtung von Erziehungsheimen. Ein richtiger Anreiz wäre, a l l e Eltern mit einem Erziehungseinkommen auszustatten, das diese nach eigenen Betreuungsprioritäten verwenden können.

    Aber es geht unserer politischen Elite ja nicht um das Wohl von Eltern und Kindern, sondern um das Wohl der Betriebe.

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